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05.03.2021

Anwaltliche Hilfe in Deutschland

Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, bedingt in der Person des Schuldners in Deutschland. Der eventuell unter Anspannung aller Kräfte zahlungsunfähige Schuldner weicht, die Zinsberechnung nicht gewillt zu sehen, auf bequeme, von ihm niedriger als seine finanziellen Verhältnisse gestatten, vorgeschlagene Ratenzahlung aus. Der nur bedingt zahlungsfähige Schuldner resigniert vor der Aufforderung zur Bezahlung der Gesamtforderung oder zur Zahlung der für ihn zu hohen Raten.
Einen gewissen Ausgleich versuchen Inkassounternehmen dadurch zu schaffen, dass sie Fragen bezüglich der finanziellen Verhältnisse ausgefüllt zurück erbitten, um eine dem Schuldner angemessene Entscheidung treffen zu können. Obwohl das von manchen Anwälten und Medien teilweise überschärfte Datenschutzbewusstsein es nicht unbedingt erwarten läßt, werden solche persönlichen Daten von der überwiegenden Mehrzahl der zahlungswilligen Schuldner — mit zuweilen geringem Wahrheitsgehalt — freiwillig mitgeteilt.
Die Prüfung dieser Forderungsunterlagen und die Findung der richtigen Entscheidung durch den Sachbearbeiter schließt sich an. Werden auf die Zahlungsaufforderung hin nur Teilzahlungen geleistet, ist — bei Einsatz des elektronischen Mahnverfahrens nach vorgegebenen Richtwerten, sonst manuell — zu prüfen, ob sie für eine Ratenzahlungsvereinbarung akzeptabel sind. Führen schriftliche Mahnungen nicht zu einem Zahlungserfolg beim Schuldner, obliegt es dem deutschen Rechtsanwalt, mit dem Schuldner entweder kostengünstig telefonisch oder — wenn möglich — persönlich ein Gespräch zu führen.
Telefonisch:
Es liegt auf der Hand, dass ein persönliches Gespräch auch am Telefon eine gezieltere Ansprache des Schuldners ermöglicht, weil ausgehend von seinen geäußerten Reaktionen direkt auf ihn eingegangen werden kann. Der Besuch des Mitarbeiters beim Schuldner bedeutet gegenüber dem Telefongespräch schon wegen der Zinsen und Verzugskosten eine weitere Steigerung in der Wirkung des Mahnschreibens. Beide Formen können nicht nur wichtige weitere Erkenntnisse für das zukünftige Vorgehen vermitteln, sondern auch die zu treffenden Entscheidungen im Rahmen des Forderungseinzugs richtig begründen.
Alle Zahlungsaufforderungen beinhalten den Hinweis auf die Folgen ihrer Nichtbeachtung nicht nur in sachlicher Hinsicht, sondern auch kostenmäßig. In ihnen kommt zum Ausdruck, dass deutsche Inkassounternehmen - soweit die Vorgaben ihrer Auftraggeber es gestatten - bemüht sind, ohne Weiterungen zusammen mit dem Schuldner einen auch für den Gläubiger akzeptablen Weg zu finden, sich von der Verpflichtung kurzfristig zu befreien.
Kommt es für das Inkassounternehmen aufgrund der Zahlungsaufforderung nicht zum schnellen Erfolg durch Bezahlung oder sonstigen Ausgleich, muss es bei Ratenzahlung eine ständige Überwachung und bei Ausbleiben auch nur einer Rate eine schnelle Reaktion zeigen.
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